Die Bundesliga-Mannschaften 2003/04
4. Teil: "Die Millionario-Bande" -
Borussia Dortmund

19.01.2004

(GH) Der 4. Teil der Bundesliga-Serie wird einer Mannschaft gewidmet, die in den '90-ern dominiert hatte, und seitdem sehr gute, aber auch mäßige Ergebnisse geliefert hat: Borussia Dortmund.

Borussia Dortmund

Newsatelier hat bei dem Verein angefragt, ob an dieser Stelle die Vereinsflagge gezeigt werden darf. Da wir keine Antwort erhalten haben, müssen wir auf ein Bild leider verzichten.



Der Ballverein 09 Borussia Dortmund wurde am 19. Dezember 1909 gegründet. Der Name Borussia ist ein Synonym von Preussen. Die Vereinsfarben sind schwarz-gelb.

Die größten Erfolge: Deutscher Meister 1956, 1957, 1963, 1995, 1996, 2002. Deutscher Pokalsieger 1965, 1989. Champions League-Sieger 1997. Europapokal-Sieger der Pokalsieger 1966. Weltpokalsieger 1997.

Borussia war Gründungsmitglied der Bundesliga (sie waren amtierende Deutsche Meister). Damals als Favorit gestartet, sind die Dortmunder unter Hermann Eppenhoff enttäuschende vierte geworden. Sehr nahe zur Schale kamen sie 1966 unter Bremens Meistertrainer Willi Multhaup, doch am Ende kam nur Platz zwei heraus. Aber sie konnten sich mit dem Europapokal der Pokalsieger trösten. 1968 kam ein unfassbarer Einbruch, die Mannschaft fiel auf den 14. Rang. 1969 wären die Borussen fast abgestiegen, doch sie konnten sich noch retten (Platz 16, damals sind nur zwei Teams abgestiegen). In der nächsten Saison wurde ein überraschender 5. Platz erreicht. 1972 konnte sogar der Fussball-Gott den Schwarz-gelben nicht helfen. Es kam der Abstieg. Bedeutendste Spieler dieser Zeit waren Lothar Emmerich (1941-2003), bzw. Timo Konietzka, der das erste Bundesliga-Tor gg. Werder Bremen erzielt hat (darüber gibt es keine Filmaufnahme...)

1976 kam der Aufstieg unter Otto Rehhagel. Das Team entwickelte sich zu einer guten Mannschaft im Mittelfeld. Herausragende Ergebnisse waren die zwei vierten Plätze 1987 und '90, bzw. der Pokalsieg 1989. Bedeutende Spieler waren Günter Kutowski, Manfred Bürgsmüller und Lothar Huber.

Die '90-er Jahre. Das glorreichste Jahrzehnt von Borussia Dortmund. Unter Trainer Ottmar Hitzfeld entwickelte sich die Mannschaft zur großen Konkurrenz für die Bayern. Erster großer Erfolg war die Meisterschaft 1995. Nächste Saison die zweite Meisterschaft der Borussia seit der Gründung der Bundesliga. Aber die Saison 1996/97 war die goldenste. Zwar haben sie die Meisterschaft verpasst, aber der Champions League-Sieg und der Weltpokalsieg vollendeten das Zeitalter Ottmar Hitzfeld. Er betreute solche Spieler wie Michael Zorc, Stefan Klos, Stefan Reuter, Andy Möller oder Matthias Sammer.

Hitzfeld wurde Sportdirektor der Borussen. Seine Nachfolge übernahm der Italiener Nevio Scala. Die Saison verlief katastrophal. Scala und Hitzfeld gingen zum Saisonende. Danach kam Michael Skibbe. Der damals 33-jährige coachte die schwarz-gelben bis Februar 2000. Die Saison 1999/2000 verlief noch schlimmer als die Spielzeit mit Scala. Das Abstiegsgespenst spukte im Westfalenstadion. Nach Skibbes Rauswurf kam der glücklose Bernd Krauss. Im April 2000 handelte Borussia. Krauss durfte gehen, es kam Udo Lattek. Es war das Comeback der Saison. Der Klassenerhalt wurde mit ihm geschafft. Lattek machte nicht weiter. Seinen Posten übernahm sein Co, ein gewisser Matthias Sammer. Der Europameister von 1996 coacht seitdem die Dortmunder.

Interessante Fakten

Meiste Spiele: Michael Zorc (463), Stefan Reuter (292), Günter Kutowski (288), Lothar Huber, Stefan Klos (je 254), Eike Immel, Dieter Kurrat (je 247). Unter den Jetzigen Spielern ist Stefan Reuter der Spitzenreiter.

Die meisten Tore: Manfred Burgsmüller (135), Michael Zorc (131), Lothar Emmerich (115).

Meiste Platzverweise: Jens Lehmann (4).

Höchste Siege:

zu Hause: 11:1 gg. Arminia Bielefeld (06. 11. 82)
Auswärts: 6:1 gg. 1. FC Köln (23. 08. 94)

Höchste Niederlagen:

zu Hause: 1:5 gg. Werder Bremen (04. 09. 71)
Auswärts: 0:12 gg. Borussia Mönchengladbach (29. 04. 78)

Die Bundesliga-Trainer von Borussia Dortmund:

01. 07. 1963-30. 06. 1965 Hermann Eppenhoff
01. 07. 1965-30. 06. 1966 Willi Multhaup
01. 07. 1966-08. 04. 1968 Heinz Murach
18. 04. 1968-16. 12. 1968 Oswald Pfau
17. 12. 1968-18. 03. 1969 Helmut Schneider
21. 03. 1969-30. 06. 1970 Hermann Lindemann
01. 07. 1970-21. 12. 1971 Horst Witzler
03. 01. 1972-30. 06. 1972 Helmut Burdenski

01. 07. 1976-01. 05. 1978 Otto Rehhagel
21. 05. 1978-29. 04. 1979 Carl-Heinz Rühl
30. 04. 1979-30. 06. 1979 Uli Maslo
01. 07. 1979-10. 05. 1981 Udo Lattek
11. 05. 1981-30. 06. 1981 Rolf Bock
01. 07. 1981-30. 06. 1982 Branko Zebec
01. 07. 1982-05. 04. 1983 Karlheinz Feldkamp
06. 04. 1983-30. 06. 1983 Helmut Witte
01. 07. 1983-22. 10. 1983 Uli Maslo
30. 10. 1983-15. 11. 1983 Heinz-Dieter Tippenhauer
16. 11. 1983-30. 06. 1984 Horst Franz
01. 07. 1984-24. 10. 1984 Timo Konietzka
28. 10. 1984-30. 06. 1985 Erich Ribbeck
01. 07. 1985-20. 04. 1986 Pál Csernai
20. 04. 1986-26. 06. 1988 Reinhard Saftig
27. 06. 1988-30. 06. 1991 Horst Köppel
01. 07. 1991-30. 06. 1997 Ottmar Hitzfeld
01. 07. 1997-14. 05. 1998 Nevio Scala
01. 07. 1998-06. 02. 2000 Michael Skibbe
06. 02. 2000-13. 04. 2000 Bernd Krauss
13. 04. 2000-30. 06. 2000 Udo Lattek
01. 07. 2000-                  Matthias Sammer

Borussia jetzt:

Präsident: Dr. Gerd Niebaum
Manager: Michael Meier
Sportdirektor: Michael Zorc
Trainer: Matthias Sammer
Stadion: Westfalenstadion (83 057 Plätze)

Die Borussen haben eine schlechte Hinrunde hinter sich, sie haben den Einzug in die Champions League verpasst, sind aus dem UEFA-Cup und dem Pokal ausgeschieden. Der Grund sind die vielen Verletzten in der Mannschaft (Christoph Metzelder, Evanilson, Torsten Frings und Doppel-Problemkind Marcio Amoroso). Die Meisterschaft können die Borussen schon jetzt abhaken, deshalb kann man in letzter Zeit kritische Stimmen gegen den bisher verschonten Trainer Matthias Sammer hören. Mal sehen was kommen wird.

Der mangelnde sportliche Erfolg zwingt Dortmund zu gefährlichen Finanzierungsmodellen.

Adresse: Postbach 100509, 44005 Dortmund
Internet: http://www.borussia-dortmund.de

Andere Mannschaften aus Westfalen und dem Ruhrpott: Arminia Bielefeld ist die Fahrstuhlmannschaft schlechthin (neben dem Club). Sechs Aufstiege und sieben Abstiege. Phänomenal. Sie wollen den siebten Aufstieg schaffen (den achten Abstieg natürlich nicht).
MSV Duisburg war Gründungsmitglied der Bundesliga (als Meidericher SV). Die erste Saison (mit dem vor kurzem verstorbenem Helmut Rahn) haben sie als überraschende Zweite. beendet. Seitdem gab es viele "aufs und abs"; jetzt sind die Duisburger im Mittelfeld der zweiten Liga.
(Weitere Informationen über Mannschaften aus Westfalen und dem Ruhrpott folgen in einem der nächsten Teile).




5. Teil: Der "Zwietrachtklub" der letzten Jahre - Eintracht Frankfurt

3.Teil: Das Wunder von der Weser - SV Werder Bremen

2.Teil: "Die Unabsteigbaren" vom Pott - VfL Bochum

1.Teil: Die "Alte Dame" von der Spree - Hertha BSC Berlin




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