Die Bundesliga-Mannschaften 2003/04
3. Teil: Das Wunder von der Weser - SV Werder Bremen

25.11.2003

(GH) Der 3. Teil beschreibt die Mannschaft, die über Jahre hinweg in der Bundesliga für so manche Überraschung sorgte. 1965 zum Beispiel, als man völlig unerwartet Meister wurde. Der SV Werder Bremen ist diese Mannschaft.

Werder Bremen

Newsatelier hat bei dem Verein angefragt, ob an dieser Stelle die Vereinsflagge gezeigt werden darf. Da wir keine Antwort erhalten haben, müssen wir auf ein Bild leider verzichten.



Der Sportverein Werder Bremen wurde am 4. Februar 1899 gegründet (als FV Werder Bremen, 1920 wurde der Verein offiziell in SV Werder umbenannt). Der Name "Werder" stammt von den Bremer Fluss-Inseln, wo man gespielt hatte. Die Vereinsfarben sind grün-weiß.

Die größten Erfolge: Deutscher Meister 1965, 1988, 1993. Deutscher Pokalsieger 1961, 1991, 1994, 2002. Europapokalsieger der Pokalsieger 1992.

Werder Bremen war Gründungsmitglied der Bundesliga, damals als Arbeitermannschaft unter dem Trainer Willi "Fischken" Multhaup, ein immer piekfein gekleideter Mann, der gar nicht so recht zu seiner Mannschaft passte. In seiner Mannschaft spielten solche Größen wie Hans-Dieter Höttges, "Zick-Zack" Klaus Matischak, Max Lorenz und Josef Piontek. Der große und überraschende Triumph gelang Werder Bremen 1965, als man Meister wurde. Das Wort vom "Bremer Beton" wurde schnell verbreitet, als man nur 29 Gegentore bekam. Als Titelprämie gab es (man lese und staune) 5000 Mark pro Kopf und eine Armbanduhr.

Danach durchlief Werder eine interessante Entwicklung, 1966 landeten die Bremer auf Platz vier, in der nächsten Saison stieg Bremen fast ab, sie wurden nur sechzehnter. 1969 wurde wieder ein überraschender zweiter Platz erzielt (diesmal unter Fritz Langner).

Von 1970 bis 1980 hielt sich Bremen im gesicherten Mittelfeld auf. Sie bekamen im Lauf dieser Jahre den Titel "die graue Maus der Bundesliga". Zweimal sorgten die Grün-Weißen für Aufsehen. 1975 und 1978 schrammten die Weseraner am Abstieg vorbei. 1980 kam, was kommen musste, der SV Werder stieg ab.

1981 kam der Wiederaufstieg unter einem gewissen Otto Rehhagel. "König Otto" machte aus Bremen eine Kult-Mannschaft. Unter ihm spielten z. B.: Mirko Votava, Dieter Eilts, Dieter Burdenski, Frank Neubarth, Oliver Reck, Rudi Völler, Rune Bratseth, Uli Borowka, Andy Herzog oder Marco Bode. Unter Rehhagels Trainerschaft, die 14(!) Jahre dauerte, wurde Bremen zweimal Meister (1988, 1993), viermal zweiter (1983, 1985, 1986 und 1995), zweimal Pokalsieger (1991, 1994) aber sein größter Triumph war 1992 der Europapokalsieg der Pokalsieger. Als "Rehhakles", wie er in seiner neuen Heimat Griechenland liebevoll genannt wird, 1995 zu den Bayern ging, fiel ganz Bremen in eine tiefe Trauer. Seine Nachfolger (Aad de Mos, "Dixie" Dörner, Wolfgang Sidka und Felix Magath) waren erfolglos.

Bremens letzter großer Sieg war der Pokalsieg 2002 als man gegen die Bayern im Elfmeterschießen gewann. Die Rehhagel-Zeit schien nicht mehr zurückzukehren. Das vergangene Jahr war wieder kurios. In der ersten Saisonhälfte war Werder der Bayern-Jäger, doch nach der Winterpause ging fast alles schief, was schiefgehen konnte, weshalb man am Ende nur den sechsten Platz erreichen konnte.

Interessante Fakten

Meiste Spiele: Dieter Burdenski (444), Hans-Dieter Höttges (420), Dieter Eilts (390), Marco Bode (379), Werner Görts (363), Karl-Heinz Kamp (361), Mirko Votava (357), Oliver Reck (345). Unter den jetzigen Bremen-Spielern hält Ailton mit 143 Spielen für Werder den Rekord.

Die meisten Tore: Marco Bode (101), Frank Neubarth und Rudi Völler (je 97).

Meiste Platzverweise: Dieter Eilts und Thomas Wolter (je 3).

Höchste Siege:

zu Hause: 8:1 gg. Kickers Offenbach (26. 11. 1983)
Auswärts: 7:0 gg. Bor. Mönchengladbach (30. 04. 1966)

Höchste Niederlagen:

zu Hause: 1:7 gg. Bor. Mönchengladbach (21. 03. 1987)
Auswärts: 2:9 gg. Eintracht Frankfurt (14. 11. 1981)

Die Bundesliga-Trainer des SV Werder Bremen:

01. 07. 1963 - 30. 06. 1965 Willi Multhaup
01. 07. 1965 - 04. 09. 1967 Günther Brocker
09. 09. 1967 - 30. 06. 1969 Fritz Langner
01. 07. 1969 - 16. 03. 1970 Fritz Rebell
17. 03. 1970 - 30. 06. 1970 Hans Tilkowski
01. 07. 1970 - 28. 09. 1971 Robert Gebhardt
28. 09. 1971 - 24. 10. 1971 Willi Multhaup
25. 10. 1971 - 07. 05. 1972 Josef Piontek
08. 05. 1972 - 30. 06. 1972 Fritz Langner
01. 07. 1972 - 30. 06. 1975 Josef Piontek
01. 07. 1975 - 28. 02. 1976 Herbert Burdenski
01. 03. 1976 - 30. 06. 1976 Otto Rehhagel
01. 07. 1976 - 19. 12. 1977 Hans Tilkowski
02. 01. 1978 - 30. 06. 1978 Fred Schulz
01. 07. 1978 - 28. 01. 1980 Wolfgang Weber
21. 02. 1980 - 30. 06. 1980 Fritz Langner

01. 07. 1981 - 30. 06. 1995 Otto Rehhagel
01. 07. 1995 - 09. 01. 1996 Aad de Mos
14. 01. 1996 - 19. 08. 1997 Hans-Jürgen Dörner
20. 08. 1997 - 21. 10. 1998 Wolfgang Sidka
22. 10. 1998 - 09. 05. 1999 Felix Magath
10. 05. 1999 - Thomas Schaaf

Werder jetzt:

Vorstandschef: Jürgen L. Born
Sportdirektor: Klaus Allofs
Trainer: Thomas Schaaf
Stadion: Weserstadion (42806 Zuschauer, wird modernisiert)

Werder startete phänomenal in diese Saison, sie waren am 7. Spieltag Tabellenführer. Doch dann kam etwas Sand ins Getriebe. Denn Schalke hat sich für die nächste Saison Mladen Krstajic und Werders Goalgetter Ailton geangelt, was die Bremer Führung empört, denn Bremens Ex-Spieler und jetziger Schalke-Manager Rudi Assauer soll die Bremer Führung nicht informiert haben. Wenn alles gut läuft, können die Werderaner diese Nachricht wegstecken, aber wenn nicht...

Adresse: Am Weserstadion 7, 28205 Bremen
Internet: www.werder-online.de

Andere Bremer Mannschaften spielten in der Bundesliga nicht.




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2.Teil: "Die Unabsteigbaren" vom Pott - VfL Bochum

1.Teil: Die "Alte Dame" von der Spree - Hertha BSC Berlin




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