16.11.03

Welcher Fisch kann auf den Tisch?

(WD/ots) Der Griff zum Fisch hat derzeit millionenfach katastrophale Auswirkungen auf die Meeresumwelt, denn rund 75 Prozent der weltweiten Fischbestände sind überfischt oder werden bis an ihre Grenzen befischt. Außerdem verwüsten einige Fischereimethoden den Meeresboden, zerstören wertvolle Korallenriffe oder werden Meeressäugern und Seevögeln zum tödlichen Verhängnis. "Auch wenn es in der Verantwortung der Politik liegt, die Fischereikrise zu stoppen, können Konsumenten durch bewusstes Einkaufen einen wichtigen Beitrag dazu leisten", sagt Alfred Schumm, Fachbereichsleiter Meere und Küsten des WWF (World Wide Fund For Nature) Deutschland. Wie Verbraucher Fisch genießen können, ohne kommenden Generationen das letzte Fischfilet wegzuessen, haben WWF und die Verbraucherzentralen Bremen und Hamburg untersucht. Grünes Licht erhielten beispielsweise Alaska-Wildlachs, Hering, Makrele, Seelachs und Zander. Diese Fischarten werden vergleichsweise umweltfreundlich gefischt und leben in weitgehend intakten Beständen. Bedenklich dagegen ist der Zustand von Alaska-Seelachs und Wolfsbarsch. Noch schlechter geht es Kabeljau, Seezunge und Seehecht. "Die Überfischung ist nicht nur ökologisch problematisch - der deutsche Seefischmarkt ist zu 80 Prozent abhängig von der Fischerei außerhalb Deutschlands. Wir brauchen daher gesunde Fischbestände, auch für den zentralen Standort für Handel und Verarbeitung Bremen/Bremerhaven", sagt Bremens Umweltsenator Jens Eckhoff. "Wir haben eine Verantwortung gegenüber kommenden Generationen", ergänzt Irmgard Czarnecki, Geschäftsführerin der Verbraucherzentrale Bremen.

Auf Basis der aktuellen Erkenntnisse des Wissenschaftlichen Rats zur Erforschung der Meere haben WWF und die Verbraucherzentralen Bremen und Hamburg den kostenlos erhältlichen "Einkaufsführer Fisch" herausgegeben. Darin werden die wichtigsten Fangmethoden kurz vorgestellt und besonders gravierende Umweltprobleme beim Fang einzelner Fischarten benannt. Auch Fragen nach Schadstoffen im Fisch, Umweltsiegeln und der Bedeutung von Ökoprodukten werden beantwortet. Die Broschüre steht hier (pdf, 1,6 MB) zum Download bereit. Weitere Informationen, auch zum Bezug der Broschüre per Post, finden Sie hier.

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