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24.09.03
Hirnforschung: Nachlassendes Gedächtnis, weil man nicht vergessen kann
(ots) - Alte Menschen können sich vor allem deshalb schlechter erinnern, weil sie weniger gut vergessen. Diese
Vermutung der Hirnforschung wurde jetzt von Wissenschaftlern der Universität Göttingen bestätigt. In einer Serie von
Studien mit jüngeren und älteren Versuchspersonen konnte der Psychologe Jörg Behrendt nachweisen, dass die Fähigkeit
bestimmte, für einen Lernvorgang unwichtige Informationen absichtlich zu vergessen, im Alter nachlässt. Während
jüngere Menschen den Vorteil des "directed forgetting" nutzen können, indem sie mehr wichtige Informationen aufnehmen
können, wenn sie die unwichtigen bewusst vergessen, können Ältere diese Trennung nicht mehr vornehmen. Sie erinnern
sich an Wichtiges und Unwichtiges gleich - und können sich deshalb insgesamt weniger merken.
Gleichzeitig konnte der Entwicklungspsychologe Marcus Hasselhorn, ebenfalls an der Göttinger Universität, nachweisen,
dass bereits Kinder im Alter von sechs und sieben Jahren über diese Fähigkeit zum absichtlichen Vergessen verfügen.
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