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18.11.2004
Folgen der Prestige-Katastrophe Ölteppich auf dem Meeresboden
(ots/wd) Der Name "Prestige" steht zwei Jahre nach der Havarie für eine der
bisher schlimmsten ökologischen Katastrophen im weltweiten Schiffsverkehr:
Rund
65.000 Tonnen Schweröls flossen seit dem 19. November 2002 in den
Atlantik. Dazu kommen 1.500 Tonnen, die auch nach Abschluss der
Arbeiten in diesem Herbst nicht aus dem Wrack geborgen werden
konnten. Tausende Tonnen der giftigen Fracht haben sich als zäher
Teppich über den Meeresboden gelegt und bilden dort nach Ansicht des WWF
(World Wide Fund For Nature) das schwerwiegendste Zukunftsproblem der
Katastrophe.
Einige Forschergruppen arbeiten daran, mehr über die Auswirkungen
des Öls auf das Ökosystem zu erfahren. Nach einer zielgerichteten und
koordinierten Analyse durch die Behörden sucht man allerdings noch
immer vergeblich. Einstweilen ging die Fangquote der galicischen
Fischer je nach Fanggebiet um 15-30 % zurück. In verbleibenden
Fischen, Muscheln und Krustentieren wurden bereits sehr hohe
Konzentrationen von Polyzyklischen Aromatischen Kohlenwasserstoffen
(PAK) gemessen - extrem toxische Substanzen, die sich in der
Nahrungskette anreichern, Krebs auslösen und die Fortpflanzung
schädigen können. Dennoch durfte in Galicien je nach Fischart nach
einer Karenzzeit zwischen zwei und acht Monaten wieder gefischt
werden - im Vergleich mit anderen Ölkatastrophen eine sehr kurze
Zeit.
"Das Tempo, in dem Einsichten aus der Prestige-Havarie gewonnen
und politisch umgesetzt werden, ist erschreckend langsam. Es wäre
leider auch heute noch möglich, dass ein "Seelenverkäufer" wie die
Prestige bei ihrer Kontrolle im Hafen anstandslos passieren darf. Wie
viele alte und schlecht gewartete Schiffe vom Kaliber der "Prestige"
durch die Weltmeere schippern, wird in keiner Statistik erfasst",
resümiert José Luis Garcìa Varas vom WWF Spanien.
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