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20.05.2004
Erstes internationales Verbot besonders schädlicher Chemikalien in Kraft
USA, China und Indien nicht unter den 59 Unterzeichnerstaaten
(ots/wd) Am 17. Mai 2004 trat die Stockholm-Konvention in den bisher 59
Unterzeichnerstaaten in Kraft. Die Konvention verbietet bzw.
begrenzt die Produktion und Verwendung von zwölf besonders
gefährlichen Substanzen, so genannte persistent organic pollutants
(POPs), und schreibt vor, vorhandene Altlasten fachgerecht zu
entsorgen (newsatelier berichtete).
"Es ist höchste Zeit, dass diese giftigsten Chemikalien, die einst
bei uns entwickelt wurden und in den Industriestaaten längst verboten
sind, keinem Menschen auf der Welt mehr zugemutet werden. Dafür
müssen sich allerdings noch wichtige Industrie- bzw.
bevölkerungsreiche Staaten wie USA, China und Indien schnell zur
Ratifizierung entschließen ", sagt Dr. Ninja Reineke,
Chemikalienexpertin des WWF und ergänzt: "Diese Gifte haben sich
über Wind und Wasser weltweit verbreitet, und das Verbot der
Substanzen kommt allen Menschen und der gesamten Umwelt zugute. Doch
das so genannte 'dreckige Dutzend' ist nur die Spitze des Eisberges,
und nun müssen weitere, ähnlich gefährliche Stoffe ebenfalls in die
Konvention mit aufgenommen werden."
Die Konvention startet mit einer Liste der 12 gefährlichsten POPs:
Industriechemikalien wie polychlorierte Biphenyle (PCBs), Pestizide
wie DDT sowie Dioxine und Furane, die als Nebenprodukte bei Verbren-
nungsvorgängen auftreten. POPs sind so gefährlich, weil sie bereits
in kleinen Mengen Immun- und Nervensystem schädigen sowie
Fortpflanzungs- und Entwicklungsstörungen und Krebs hervorrufen
können. Sie sind langlebig und akkumulieren im Körperfett von
Menschen, marinen Säugetieren und anderen Lebewesen und werden von
der Mutter an den Fötus weitergegeben.
"Jetzt müssen sauberere Industrietechnologien angewandt und
giftige Schädlingsbekämpfungsmittel sicher entsorgt werden. Bisher
landen die Altlasten aus Industriestaaten vor allem in Afrika oft auf
wilden Deponien, wo sie Grundwasser und Boden verseuchen und dadurch
Menschen und Tiere gefährden.
Eine Gelegenheit, dem Gesetz zum Leben zu verhelfen, bietet sich auf der
Beitrittsstaatenkonferenz im nächsten Jahr in Uruguay.
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