21.01.04

Grippe schlägt in Deutschland zu

(ots) In der vergangenen Woche nahm die Anzahl der Grippeinfektionen deutlich zu. Besonders betroffen sind der Westen und Süden Deutschlands. Nachdem die ersten Grippe-Infektionen schon Ende November auftraten, steigt die Zahl der Infektionen jetzt sprunghaft an. Die Influenza ist eine viel häufigere Infektion als z. B. SARS, aber darum keineswegs harmloser. Immer wieder wird über die Impfung und die Folgen der Infektion berichtet. "Nicht erwähnt bleibt - die wirklich gute Nachricht, dass wir seit 1999 über ein echtes antivirales Mittel gegen das Influenzavirus verfügen. Unerwähnt bleibt, dass bei richtiger Aufgeklärtheit von Patient und Arzt die gefährlichen, sogar tödlichen Komplikationen, vermieden werden können," so Prof. Dr. Georg E. Vogel, München. Neuraminidase-Hemmer, wie zum Beispiel die Grippe-Pille Tamiflu, stoppen die explosionsartige Vermehrung der Viren. Je früher die Grippe-Pille nach Einsetzen der ersten Symptome eingenommen wird, umso besser ist die Wirkung. Gefährliche Folgeerkrankungen wie die Lungenentzündung lassen sich meist vermeiden, Beschwerden schnell lindern und der Patient kann schneller wieder seinen täglichen Aufgaben gerecht werden.

Grippe-Karte vom 19.01.2004
Farberklärung:
Grün = geringe Aktivität, Orange = erhöhte Aktivität, Rot = hohe Aktivität.
© obs/Hoffmann-La Roche AG


Weitere interessante Informationen zum Thema Influenza und Grippeviren finden Sie hier im NEWSATELIER: Grippeviren - eine ständige Bedrohung.


Rückgang biologischer Vielfalt durch die EU-Agrarpolitik

(ots) Der Naturschutzbund NABU und sein europäischer Dachverband BirdLife International haben vor einem dramatischen Verlust der biologischen Vielfalt im Zuge der Einführung der europäischen Agrarpolitik in den EU-Beitrittsstaaten gewarnt. "Sollte die EU-Agrarpolitik in den neuen Mitgliedstaaten unverändert übernommen werden, ist ein Zusammenbruch wichtiger Populationen europaweit gefährdeter Tier- und Pflanzenarten zu befürchten", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke am Rande einer gemeinsamen Veranstaltung auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin.

In einer aktuellen Studie habe BirdLife nachgewiesen, dass die Bestände vieler in Europa vorkommender Feldvogelarten wie Feldlerchen, Kiebitze oder Goldammern seit 1980 als Folge der intensiven Landwirtschaft bereits um 30 Prozent zurück gegangen sind. Dieser Negativtrend könne den mittel- und osteuropäischen Staaten noch bevorstehen. NABU und BirdLife appellierten daher an die Europäische Union und ihre Beitrittsländer, die Förderung des Umwelt- und Naturschutzes sowie der ländlichen Entwicklung zum Kern der zukünftigen Agrarpolitik auszubauen. "Anstatt um Milchquoten und Ausgleichszahlungen zu feilschen, sollen die neuen Mitglieder die Chancen der ländlichen Entwicklung zum Erhalt von Landwirtschaft und Umwelt stärker nutzen", sagte Tschimpke.

"Seit mehr als drei Jahrzehnten wird die biologische Vielfalt in der EU durch die EU-Agrarpolitik systematisch vernichtet", sagte Graham Wynne, Chief Executive der britischen Royal Society for the Protection of Birds (RSPB). Am Vorkommen bestimmter Vogelarten könne man die Außengrenzen der Länder der Gemeinsamen Agrarpolitik festlegen. "Daher müssen die Beitrittsländer die Lehren aus dieser Politik ziehen", so Wynne.

"In Polen kommen zur Zeit fast 20 Prozent der europäischen Bestände von Weißstorch, Rebhuhn und Kiebitz vor", erklärte Przemek Chylarecki, Präsident von BirdLife in Polen (OTOP). Wenn die umweltgerechte Landwirtschaft nicht stärker gefördert würde, gäbe es nicht viel Hoffnung für die biologische Vielfalt in Polen.

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