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20.11.03
Diabetes: Langzeitstudien für Kunstinsuline gefordert
(WD/ots) - Professor Ernst Chantelau, Diabetologe an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf, kritisiert den Verkauf
von Kunstinsulinen, die zugelassen wurden, obwohl man mit den zugrundeliegenden Studien "den langfristigen Nutzen
oder das Risiko nicht erfassen kann". "Man hat ja Bedenken, das ist das Alarmierende, aber kaum jemand spricht darüber,"
sagt Chantelau. "Erst später hat sich die Europäische Arzneimittelbehörde (EMEA) besonnen. Nach der Zulassung der drei
neuen Kunstinsuline hat sie im November 2001 ein Papier herausgebracht, in dem sie einräumt, dass es sehr wohl einen
dringenden Bedarf gibt, diese Kunstinsuline genauer zu untersuchen." Man wisse ein mögliches Krebsrisiko noch
überhaupt nicht einzuschätzen. Die EMEA fordere langfristige, fundierte Studien "nur für die zukünftigen Kunstinsuline, nur
für solche, die noch nicht zugelassen sind." Mittlerweile habe er "drei Verdachtsfälle auf Krebs an das Bundesinstitut für
Arzneimittel" gemeldet. Obwohl Langzeitstudien über die genetisch hergestellten Insulin-Analoge fehlen, werden sie
Hunderttausenden Diabetikern gespritzt. Chantelau: "Man kann nur vermuten, dass dort andere Interessen dahinterstehen.
Denn obwohl diese Kunstinsuline sehr viel teurer sind als ihre Vorgänger, haben sie nicht zu einer relevanten
Verbesserung des Blutzuckers bei Diabetikern geführt und auch die Unterzuckerungen, die gefürchtet werden, nicht
herabgesetzt."
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