11.06.03

Bundesarbeitgemeinschaft "Mehr Sicherheit für Kinder" / Zum bundesweiten Kindersicherheitstag 2003 am 10. Juni: "Auf die Plätze. Fertig. Los." für weniger Kinderunfälle in der Freizeit

Berlin (ots/na) - Rutschen, rennen, radeln - was Kindern Spaß macht, ist nicht nur mit Spiel, sondern oft auch mit einem Unfallrisiko verbunden. In Deutschland verunglücken jährlich rund 315.000 Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren in ihrer Freizeit. Spielen erwünscht - aber bitte ohne Risiko ist daher das Ziel der Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder (BAG), in der unter anderem Ärzte und Sportverbände, sowie Rettungsorganisationen und technische Dienstleister zusammengeschlossen sind. Unter dem Motto "Auf die Plätze. Fertig. Los." dreht sich zum diesjährigen Kindersicherheitstag am Dienstag, dem 10. Juni, alles um die Sicherheit von Freizeit-Aktivitäten wie Mountainbiking, Inline-Skaten oder Spaß auf dem Spielplatz. "Unfälle im Kindesalter sind bei uns - wie in allen Industrienationen - der größte Risikofaktor für die Gesundheit von Kindern", sagte der Vertreter des Bundesgesundheitsministeriums Dr. Albert Statz, das den Kindersicherheitstag 2003 unterstützt. "Gerade in der heutigen bewegungsarmen Zeit muss es ein Ziel sein, Kinder zum Spielen und zum Ausprobieren zu motivieren, um Motorik und Sinneswahrnehmung zu fördern. Dabei sollte aber die Sicherheit nicht zu kurz kommen: Eine sichere Umgebung, verantwortungsbewusstes und faires Verhalten und die Verwendung von Schutzausrüstungen sind unverzichtbar." (BAG-Präsidentin Dr. Stefanie Märzheuser )


Kosovo: Vier Jahre Frieden - das Trauma bleibt

Bonn/Pristina (ots/na) - Am 10. Juni jährte sich der Fall der letzten NATO-Bomben und damit der Untergang Slobodan Milosevic im Kosovo zum vierten Mal. Der Weg zu Versöhnung und Gleichberechtigung in der Provinz jedoch ist noch lang.

Am 10. Juni 1999 fiel die letzte NATO-Bombe im Kosovo und mit ihr die Politik der Unterdrückung durch Slobodan Milosevic. Albanische Flüchtlinge kehrten in ihr verwüstetes Land zurück. Serben verließen Kosovo aus Angst vor der albanischen Rache. Heute, vier Jahre nach dem Konflikt, werden die serbischen Flüchtlinge unter Schutz der KFOR in ihre alten Dörfer zurückgeführt - ein Prozess, der schwieriger ist, als von der vorübergehenden UNO-Verwaltung vermutet. "Die Rückführung serbischer Minderheiten in das Kosovo braucht Zeit, um zu gelingen", sagt Bujar Hoxha, Projektleiter der Hilfsorganisation CARE im Pristina. "Kriegstraumen und Mißtrauen sitzen bei beiden Völkern immer noch zu tief, um problemlos wieder Tür an Tür zu leben. Beide Volksgruppen brauchen eine gezielte Vorbereitung und neutrale Moderation, die nicht militärisch anmutet, um sich miteinander zu arrangieren." Erschwerendes Konfliktpotenzial bieten bei diesem Prozess die weiterhin hohe Arbeitslosigkeit von über 70 Prozent sowie eine nur langsame Entwicklung wirtschaftlicher Strukturen. Die Bewohner des Kosovo leben derzeit vorwiegend von den Überweisungen der in Deutschland und der Schweiz arbeitenden Familienangehörigen. Wer hier niemanden hat, ist auf sich allein gestellt.

"Auch wenn es im Kosovo derzeit keine akute militärische Bedrohung gibt, braucht die Provinz weiterhin massive Unterstützung bei dem Aufbau ziviler, demokratischer und wirtschaftlicher Strukturen sowie bei der Überwindung von Hass und Gewalt", sagt Manuela Roßbach, Geschäftsführerin von CARE Deutschland. "Private Hilfsorganisationen wirken hier als wichtige Mediatoren und Katalysatoren."

Vorrangiges Ziel ist eine friedliche Wiedereingliederung von Minderheiten und zurückkehrenden Flüchtlingen. Roma, Serben und Albaner werden an einen Tisch gebracht, gemeinsame Dorfaktionen verbessern die Lebenssituation und helfen das Mißtrauen abzubauen. So beispielsweise in Berivojcé. 1200 Albaner, 800 Serben und 300 Roma leben hier Tür an Tür und verständigen sich erstmals über gemeinsame Ziele und Prioritäten des Dorfaufbaus. Erstes Ergebnis ist der Bau einer Brücke unter Arbeitseinsatz aller Bewohner. "Serben, Roma und Albaner haben erstmals wieder gemeinsam Stein auf Stein gesetzt", sagt Zoran Jeftic Vertreter der Serben des Dorfes. "Die Brücke ist für uns ein Symbol des Friedens geworden. Sie zeigt, dass wir nur gemeinsam weiterkommen", so Bekim Leci, Sprecher der albanischen Mehrheit.

Die größte Unterstützung bei der Überwindung von Hass und Gewalt brauchen im Kosovo jedoch weiterhin die Kinder. Noch immer leiden viele von ihnen an posttraumatischen Symptomen wie Bettnässen, Alpträume, Ängstzustände, extreme Agression, Apathie oder Rückzug in die soziale Isolation. "Werden diese Kinder mit ihren seelischen Verletzungen alleine gelassen, ist es schwer den Kreislauf von Gewalt, Hass und Ausgrenzung im Kosovo zukünftig zu durchbrechen", sagt Lulezim Arapi, Psychologe und Leiter der kosovarischen CARE- Partnerorganisation SHNPFF.


Lage am Ausbildungsstellenmarkt weiter verschlechtert / Geschätztes Defizit per Ende September bei 60.000 bis 70.000 Lehrstellen

Nürnberg (ots) - Die Lage auf dem deutschen Ausbildungs-Stellenmarkt hat sich im Vergleich zum Vorjahr weiter verschlechtert. Beträchtlich größer als vor Jahresfrist ist dabei vor allem die rechnerische Lücke zwischen unbesetzten Ausbildungsplätzen und unversorgten Bewerbern. Nach Berechnungen der Bundesanstalt für Arbeit zeichnet sich zum Ende des Berufsberatungsjahres im September ein Defizit von 60.000 bis 70.000 Lehrstellen ab.

Von Oktober 2002 bis Mai 2003 sind den Arbeitsämtern insgesamt 433.100 Ausbildungsstellen gemeldet worden, das sind 52.500 oder elf Prozent weniger als im Vorjahr. Gleichzeitig haben mit 600.800 etwa gleichviel Bewerber wie im Vorjahr zur Vermittlung eines Ausbildungsplatzes die Berufsberatung eingeschaltet. Erheblich angewachsen ist per Ende Mai die Lücke zwischen unbesetzten Lehrstellen (136.000) und noch nicht vermittelten Bewerbern (307.300). Sie liegt mit 171.300 deutlich über der Zahl des Vorjahres (130.600).

Äußerst angespannt zeigt sich die Situation weiterhin in den neuen Bundesländern einschließlich Berlin. Ende Mai standen hier 27.000 unbesetzten Ausbildungsstellen rund 111.800 nicht vermittelte Bewerber gegenüber. Die rechnerische Differenz zwischen offenen Stellen und unversorgten Bewerbern liegt mit 84.800 ungefähr auf der Höhe des Vorjahres (85.200).

In Westdeutschland lag die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen Ende Mai bei 109.000 und damit 20 Prozent unter dem Vorjahr. Gleichzeitig suchten jedoch noch 195.600 Bewerber eine Lehrstelle, 13.800 oder acht Prozent mehr als vor einem Jahr. Somit hat die rechnerische Lücke zwischen offenen Lehrstellen und unversorgten Bewerbern per Ende Mai von 45.400 im Vorjahr auf 86.500 beträchtlich zugelegt.

Impulse für den Schlussspurt im Berufsberatungsjahr 2002/2003 soll der Tag des Ausbildungsplatzes am 24. Juni 2003 setzen. Ziel ist es, an diesem Tag neue betriebliche Ausbildungsstellen zu akquirieren und die Betriebe bei der Gewinnung von Bewerbern zu unterstützen. Vorgesehen sind unter anderem Lehrstellenbörsen, Infotage bzw. Tage der offenen Tür im Arbeitsamt, Gespräche mit Ausbildungs- und Personalleitern zwecks Öffnung von Ausbildungsstellen auch für leistungsschwächere Bewerber, Umschüler oder besonders mobilitätsbereite Bewerber sowie gemeinsame Aktionen mit lokalen Medien über Hotlines oder Expertentelefone. Hinzu kommen Veranstaltungen mit Schwerpunktthemen, etwa zur Situation bestimmter Bewerbergruppen, Sprechstunden in Berufsschulen oder Bildungsträgern mit berufsvorbereitendem Angebot sowie Aktionstage zum Thema "Förderung der Ausbildung junger Frauen in IT-Berufen".

Im Gegensatz zu den bisherigen Tagen des Ausbildungsplatzes werden in diesem Jahr die Akzente besonders sorgfältig an die Bedürfnisse und Gegebenheiten vor Ort angepasst. So gibt es in den neuen und in Teilen der alten Bundesländer zwar einen Lehrstellenmangel, andererseits haben manche Betriebe in bestimmten Regionen, vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, Schwierigkeiten, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen. Ziel dieses Tages ist daher nicht nur die Vermittlung bisher unversorgter Ausbildungsplatzbewerber, sondern auch die Besetzung offener betrieblicher Ausbildungsstellen.


Sextourismus - Pässe für die Täter / Verbesserungen in der Strafverfolgung dringend notwendig

Aachen (ots/na) - 400.000 deutsche Sextouristen fliegen jährlich nach Thailand, Sri Lanka und andere Länder des Südens. Kinder jeder Altersstufe stehen ihnen zur Verfügung. Den Grund für die alarmierende Zunahme der Kinderprostitution sieht Kevin Balthazaar, Koordinator der Organisation P.E.A.C.E (Protecting Environment and Children Everywhere) auf Sri Lanka, nicht zuletzt in den sehr begrenzten Möglichkeiten der Strafverfolgung. In Sri Lanka sind nach Regierungsangaben annähernd 30.000 Kinder Opfer des Sextourismus.

Balthazaar beschrieb bei einem Interview in Aachen ein gängiges Prozedere: "Ein europäischer Mann wird mit einem fünfjährigen Jungen in eindeutiger Situation gestellt. Der Mann wird festgenommen, muss seinen Pass abgeben und kommt gegen Kaution frei. Seine Botschaft - ob deutsch, norwegisch oder französisch - stellt ihm einen neuen Pass aus, ohne die Hintergründe zu überprüfen. Der Mann verlässt ungestraft das Land. Einmal im Heimatland, verlaufen sich seine Spuren."

Mittlerweile hat sich der "Markt" perfektioniert: Im Internet kann sich der Pädophile schon vor seiner Reise ein Kind auswählen. Die Möglichkeiten des Opferschutzes liegen hier noch weit hinter jenen des Täters zurück. Da in Deutschland bereits der Aufruf einer kinderpornographischen Website einen Strafbestand darstellt, können Organisationen, die sich gegen Sextourismus und für die Menschenrechte engagieren, entsprechendes Material nicht selbst recherchieren. Die zuständigen Behörden jedoch sind überfordert.

Erster Adressat zur Bekämpfung von Sextourismus und Kinderprostitution ist das öffentliche Bewusstsein. Im Rahmen der Aktion Schutzengel appelliert missio etwa an Reiseveranstalter und die meistfrequentierten Fluglinien, sich in Prospekten und Inflight Videos klar gegen Sextourismus auszusprechen und die Kooperation mit Hotels, die entsprechende "Gäste" zulassen, zu beenden. Für Januar 2004 ist eine Konferenz von Vertretern der Zielländer sowie der deutschen Polizei und Justiz geplant. Dass ein erster Termin in diesem Jahr - wegen Vorbehalten von deutscher Seite - abgesagt werden musste, zeigt die hohe Sensibilität des Themas.

"In vielen Fällen wird kommerzielle sexuelle Ausbeutung von Kindern in Staaten Südostasiens deutschen Staatsbürgern zur Last gelegt. Bei der Strafverfolgung solcher Taten ergeben sich in den Tatländern, aber auch in der Bundesrepublik Deutschland, zahlreiche praktische Probleme, die nicht selten die tatsächliche Strafverfolgung erschweren, wenn nicht gar unmöglich machen" kommentiert Dr. Otmar Oehring, Leiter der missio Fachstelle Menschenrechte, die Problematik.

Kevin Balthazaar: "Was wir bisher erreicht haben, macht uns Hoffnung für die Zukunft. Die eigentliche Tragödie jedoch ist die der Kinder, die bereits zu Opfern wurden: Würde ihnen auch nur ein Bruchteil des Interesses zukommen, das die Täter genießen, so hätten sie vielleicht die Chance, das Erlebte zu verkraften."


SoVD: Unsere alten Mitbürger haben ein Recht auf Leben / Strafanzeige gegen Professoren

Berlin (ots) - Der Sozialverband Deutschland (SoVD) hat Strafanzeige gegen die Professoren Wiemeyer und Breyer "wegen des Verdachts der Anstiftung zum Mord aus niedrigen Beweggründen" erstattet, weil sie über 75jährigen Patienten keine lebenserhaltenden medizinischen Leistungen mehr zugestehen wollen. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitagausgabe) sagte SoVD-Präsident Peter Vetter zur Begründung, bei den Ausführungen der beiden Professoren in der "Report"-Sendung handele es sich um "die unverblümte Aufforderung zur Euthanasie aus Altersgründen". Das einzige Motiv sei dabei die Sanierung der Krankenkassenfinanzen - "ein eindeutig niedriger Beweggrund, nichts als die pure Unmenschlichkeit", kritisierte Vetter. Man müsse ernsthaft befürchten, dass einzelne Ärzte diesen Aufruf ernst nehmen und ihre "älteren Patienten demnächst aus Kostengründen eher sterben lassen als ihnen zu helfen". Der katholische Theologieprofessor Joachim Wiemeyer und der Konstanzer Professor für Wirtschafts- und Sozialpolitik Friedrich Breyer hätten sich mit ihren Vorschlägen auch als Hochschullehrer disqualifiziert, meinte der SoVD-Präsident. Er fordere deshalb ihre Dienstherren auf, die Professoren sofort fristlos zu entlassen und ihnen die Lehrbefugnis zu entziehen. "Auch in einer Demokratie hat die Meinungsfreiheit ihre Grenzen - allemal dann, wenn damit das Leben anderer Menschen zerstört wird", betonte Vetter. Es sei schon schlimm genug, wie die rot-grüne Bundesregierung mit der geplanten Reform die Patienten über alle Gebühr belasten wolle. Wer aber diese aktuelle Diskussion und die verbreitete Stimmungsmache gegen den Sozialstaat nutze, "um Kranken- und Rentenversicherung durch eine neue Form der Euthanasie finanziell zu entlasten, gehört hart bestraft und muss aus allen öffentlichen Ämtern entfernt werden".


ZDF-Pressemitteilung / ZDF-Politbarometer Juni I 2003 / Kein Umschwung für die SPD nach dem Sonderparteitag / Leichte Verbesserung für Schröder

Mainz (ots) - Das erste Politbarometer im Juni zeigt eine leichte Stimmungsverbesserung für die SPD, die Union hat geringe Einbußen. Nach 27 Prozent vor drei Wochen erreicht die SPD in der politischen Stimmmung jetzt 28 Prozent, die Unionsparteien gehen leicht zurück auf 51 Prozent (Mai II: 52 Prozent), alle anderen Parteien sind konstant, die Grünen 10 Prozent, die FDP 6 Prozent, die PDS 3 Prozent.

Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, kämen auch längerfristige Überzeugungen und Bindungen an die Parteien zur Geltung sowie taktische Überlegungen der Wähler. Dies berücksichtigt die Politbarometer-Projektion: die SPD käme auf 31 Prozent, die CDU/CSU läge bei 46 Prozent, die Grünen bei 9 Prozent, die FDP bei 6 Prozent, die PDS bei 4 Prozent und die sonstigen Parteien bei 4 Prozent. Alle Werte sind unverändert im Vergleich zum letzten Politbarometer. Union und FDP hätten damit eine klare parlamentarische Mehrheit.

Nachdem sich die Beurteilung der wichtigsten zehn Politiker in Deutschland, die mit einer Skala von +5 bis -5 beurteilt werden, in den letzten Monaten nahezu stetig verschlechtert hatte, steigt sie jetzt wieder leicht an, etwas deutlicher die von Gerhard Schröder und Wolfgang Clement.

Joschka Fischer führt die Liste der Top-Ten mit 2,1 an (Mai II: 2,0). Auf Platz zwei Wolfgang Clement mit 0,8 (Mai II: 0,5), Platz 3 für Otto Schily mit 0,7 (Mai II: 0,5). Danach Peter Struck mit unverändert 0,4, Edmund Stoiber auf Platz fünf mit 0,2 (Mai II: 0,0), auf Platz sechs Friedrich Merz 0,1 (Mai II: -0,1). Vom achten auf den siebten Platz vorgerückt Gerhard Schröder mit 0,0 (Mai II: -0,3), danach mit ebenfalls 0,0 Angela Merkel (Mai II: -0,2). Guido Westerwelle auf Platz neun mit minus 0,5 (Mai II: -0,6) und für Hans Eichel ebenfalls minus 0,5 (Mai II: -0,7).

Auf die Frage: "Steht die SPD voll hinter der Politik von Gerhard Schröder?" antworten nur 18 Prozent der Deutschen mit ja, 76 Prozent sagen nein. (April: ja 24 Prozent, nein 69 Prozent) . Aber auch innerhalb der SPD-Anhängerschaft verneint die deutliche Mehrheit diese Frage (65 Prozent), nur 30 Prozent sagen 'ja' (April ja 42 Prozent, nein 53 Prozent). Allerdings trauen zunehmend mehr Bundesbürger Gerhard Schröder zu, dass er die notwendigen gesellschaftlichen Reformen durchsetzt. Anfang März 2003 meinten nur 32 Prozent, dass er es schaffe, jetzt sind es 45 Prozent.

Obwohl die relative Mehrheit meint, dass die Reformpläne der Regierung nicht weit genug gehen, finden unter den einzelnen Maßnahmen nur wenige mehrheitliche Zustimmung. Den Vorschlag, in der gesetzlichen Krankenversicherung die Beiträge zu senken und dafür die Patienten selbst einen größeren Teil der Leistungen bezahlen zu lassen, finden 29 Prozent gut, aber 66 Prozent lehnen ihn ab. Auch die geplante Praxisgebühr bei einem Arztbesuch finden nur 20 Prozent richtig, 77 Prozent fänden dies nicht richtig.

Beim Streit um die Wiedereinführung einer Vermögensteuer auf hohe Vermögen steht die Bevölkerung auf der Seite der Befürworter (68 Prozent). Nur 29 Prozent der Befragten sind gegen eine solche Vermögensteuer. Dass große Erbschaften in Zukunft höher besteuert werden sollten meinen 51 Prozent, 45 Prozent sprechen sich dagegen aus. Eine Erhöhung der Mehrwertsteuer von 16 Prozent auf 17 Prozent um das größer werdende Loch im Bundeshaushalt zu stopfen, lehnen 68 Prozent ab, 29 Prozent sprechen sich für eine Mehrwertsteuererhöhung aus.

Bei der Frage nach gewünschten Koalitionen verliert die gegenwärtige Koalition aus SPD und Grünen seit der Bundestagswahl deutlich an Unterstützung, während die Zahl der Befürworter einer Großen Koalition ansteigt. Vor der Bundestagswahl wünschten sich 31 Prozent Rot-Grün,

28 Prozent wollten eine Koalition aus CDU/CSU und FDP und nur 9 Prozent eine Große Koalition. Jetzt sprechen sich nur noch 16 Prozent für Rot-Grün aus, 25 Prozent für Schwarz-Gelb, aber 23 Prozent möchten inzwischen eine Große Koalition. Gleichzeitig geht aber eine klare Mehrheit (58 Prozent) davon aus, dass die Koalition aus SPD und Grüne bis zur Bundestagswahl 2006 bestehen bleibt. 35 Prozent nehmen an, dass die Koalition nicht durchhält.

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