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06.04.03Keine Instrumentalisierung der humanitären Hilfe / Johanniter-Präsident fordert Beachtung der NeutralitätBerlin (ots) - "Die Neutralität ist ein fundamentaler Grundsatz der internationalen humanitären Hilfe", hierauf weist Hans-Peter von Kirchbach, Präsident der Johanniter-Unfall-Hilfe, in einem Gastkommentar des Nord-Kurier Neubrandenburg hin. Mit zunehmender Sorge betrachten die Johanniter den Versuch der Instrumentalisierung der humanitären Hilfe. "Der Auftrag einer Armee ist die militärische Operation. Humanitäre Hilfe gilt unschuldigen Opfern und dient nicht dem Ziel, die Bevölkerung des Kriegsgegners freundlich zu stimmen. Spätestens wenn die Helfer der internationalen Hilfsorganisationen mit einer Kriegspartei identifiziert und damit ihre Unabhängigkeit und Neutralität in Zweifel gezogen werden, geraten sie selber in Gefahr", so der ehemalige Generalinspekteur der Bundeswehr.Als Prinzipien für die eigene Arbeit nennt das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) in seinen Statuten besonders: Unparteilichkeit, Neutralität und Unabhängigkeit. Johanniter unterstützten den Schweizer Henri Dunant bei der Gründung der übernationalen Hilfsgesellschaft zur Versorgung der Verwundeten aller kriegführenden Parteien im Jahre 1863. Tatsächlich gehörte die Pflege von Verwundeten und Kranken beider Seiten bereits seit Jahrhunderten zu den Prinzipien tätiger Nächstenliebe des evangelischen Ritterordens. Die Johanniter-Unfall-Hilfe, anerkannte Hilfsgesellschaft im Sinne der Genfer Konventionen, bereitet sich intensiv auf einen Einsatz für die Opfer des Irak-Krieges vor. Ein Team von 120 erfahrenen Mitarbeitern, bestehend aus Ärzten und Rettungssanitätern, stehen auf Abruf bereit. Innerhalb von 72 Stunden können die Johanniter ein komplettes Feldlazarett mit Personal in die Krisenregion verlegen. Alle Helfer haben eine spezielle interkulturelle Schulung für ihren Einsatz durchlaufen. Die Johanniter sind Mitglied von "Aktion Deutschland Hilft" e.V. Unter dem Namen von "Aktion Deutschland Hilft" haben sich bisher die folgenden Organisationen zusammengeschlossen: ADRA Deutschland e.V., Arbeiter-Samariter-Bund-Deutschland e.V., Arbeiterwohlfahrt Bundesverband e.V., CARE Deutschland e.V., der Paritätitsche Wohlfahrtsverband e.V., HELP - Hilfe zur Selbsthilfe e.V., Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., Malteser Hilfsdienst e.V., World Vision Deutschland e.V., um künftig ihre Hilfskapazitäten zu bündeln und ihre Hilfe verstärkt abzustimmen. Gemeinsames Spendenkonto der beteiligten Hilfsorganisationen Konto: 10 20 30 Bank für Sozialwirtschaft BLZ 370 205 00 Stichwort: Irak-Krise zu den letzten Kurzmeldungen
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