Angeblich neue Al Kaida Camps in Pakistan

22.10.2002 (MS) Auf Grund von Quellen der US-Armee, über die Time heute berichtet, befinden sich neue Al Kaida Camps im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet, die laut dieser Berichte lokalisiert worden sind. Hierzu werfen sich einige Fragen auf:

Warum werden diese Lager nicht von der US-Armee vernichtet?
Woher stammt das Wissen der USA, dass es sich tatsächlich um Lager der Al Kaida handelt?

Ähnlich wie nach dem Attentat auf Bali, als die Detonationen noch fast zu hören waren, wussten die US-Offiziellen bereits, dass Osama Bin Laden und die Al Kaida hinter der Untat stecken. Bekannt ist jedoch auch, dass der Terror in Indonesien seit vielen Jahren existiert und ein Zusammenhang mit Al Kaida nie hergestellt worden war.

Bekannt ist auch, dass die konkurrierenden Warlords in Afghanistan bereits zu Zeiten der sowjetischen Besatzung und auch zu Taliban-Zeiten solche Camps unterhielten, um ihre Kämpfer im Partisanenkampf auszubilden. Afghanistan-Kenner wie Peter Scholl-Latour  haben eindringlich darauf hingewiesen, dass der wahre Krieg in Afghanistan erst beginnen wird, nachdem die Bombardements aufgehört haben. Die Machtgelüste und Spannungen unter den einzelnen Gruppen sind viel zu groß, um Afghanistan dauerhaft befrieden zu können. Jetzt von solchen möglicherweise beobachteten Aktivitäten auf die Al Kaida zu schließen ist die unwahrscheinlichste Option. Wenn es tatsächlich Al Kaida Camps wären, hätten die Amerikaner diese mit Sicherheit längst vernichtet.

Welchen Sinn sollten solche Camps haben? Die Al Kaida ist nicht angetreten, Gebiete zu erobern sondern um Menschenleben durch Terrrorakte zu zerstören. Solche Fertigkeiten erlernen sich jedoch viel besser an amerikanischen Flugschulen und Hamburger Hochschulen und keinesfalls in gottverlassenen Wüstencamps am Ende der Welt. Auch wenn es früher oder auch heute noch solche “Grundausbildungslager” des Terrors in der Wüste gegeben hat und möglicherweise noch gibt, wird niemand ernsthaft glauben, dass diese direkt unter den Augen der US-Truppen in Afghanistan existieren.

Schade, dass die US-Presse sich vor den Karren einer schwachen Regierung spannen lässt, für die der Krieg gegen Terror ein Vorwand zum modernen Hegemonismus geworden ist.

                                                                                                  
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